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Mythologie der Wikinger
Interessant sind die altnordischen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod. Laut der zu wikingischer Zeit gültigen Mythologie wurden die Toten des Meeres von Ran, der Gattin des Aegir, in einem riesigen Netz gesammelt. Die Übrigen kamen in das Reich der Dunkelheit: Niflheim (von altnordisch: Niflheimr, Ort des Nebels, Nebelheim). Es lag im rauhen Norden und war die Welt des Eises, des Nebels und der ewigen Kälte. In ihr wohnten verschiedene Frostriesen und Götter. An einem Ort befand sich die Weltenesche Yggdrasil, unter ihr entsprangen 3 Quellen: Die Hvergelmir mit dem gleichnamigen Fluss, die der Urd und der Mimirs. In der Quelle Hvergelmir wohnte der Drache Nidhögg, der ständig den Neid zwischen den Reichen der Toten und der Lebenden schürte.
Über einen der reißenden Bäche dieser unwirklichen Welt führte eine mit Gold gepflasterte Brücke. Über diese kam man in das Totenreich Hel, welches von der gleichnamigen Göttin bewohnt wurde. Das Reich der Hel erinnerte in seiner ursprünglichen Form mehr an ein riesiges Hünengrab, wurde dann aber immer mehr ein Ort der Finsternis und der Buße. Die Göttin Hel hatte die Macht über 9 Welten und wohnte in einem Palast, dessen Zentrum eine große goldene Halle war. Hier empfing sie die anderen Götter.
Ähnlich wie bei dem Hades der Griechen handelt es sich bei dem germanischen Totenreich also auch um eine dunkle, bedrückende Welt. Nach nordgermanischer Vorstellung war es besonders wichtig, mit genug Kraftreserven "zum Odin zu fahren". Alte und Geschwächte hatten laut diesem Glauben "drüben" keine ernsthafte Chance mehr.
Demgegenüber stand Muspelheim (altnordisch: Muspellsheimr), das Feuerreich im Süden. In Muspelheim herrscht der Riese Surtur, Surt oder Muspel, wahrscheinlich sind beide Figuren identisch. Dieser schleudert Feuer in alle Richtungen und vernichtet so die Welt.
Niflheim und Muspelheim sind laut der Mythologie im ewigen Weltengrund Ginnangagap durch Odin (=Fimbultyr) entstanden. Dabei entstand der Riese Ymir und ermöglichte das Sein der Materie.
Dabei hat sich offenbar bis zum späteren Mittelalter im allgemeinen Weltbild einiges erhalten: Die Menschen wussten von dem Eis des Nordens und der Hitze des Südens, sie glaubten aber auch, dass es, je weiter man nach Süden vorstieß, immer heißer werden würde und sie schließlich auf eine Welt des Feuers träfen.
Nach der Vorstellung der Wikinger gab es genau 9 Welten: Niflheim, Muspelheim, Hel, Asgard, Midgard, Vanaheim, Ljosalfheim, Jotunheim und Svartalfheim.
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